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Über das Projekt

Die Idee

Action and Interaction ist eine interaktive Raum- und Videoinstallation – ein performativer Erlebnisraum. Die Besucher_innen selbst beeinflussen durch Bewegung, Schall, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und weitere Sensorwerte das Bild und den Sound. Kameras fangen dafür Teile des Raums ein. Diese Signale werden miteinander und mit kurzen Videos vermischt, verzerrt, verfälscht. Ein Synthesizer-Noise-Sound wird in Echtzeit erzeugt und alle Faktoren, Störungen, Mischungen usw. können durch im Raum verteile Sensoren direkt beeinflusst werden. Der Raum wird so zu einem begehbarem Theremin, einem Happening-Space, ein sexpositiver Raum, der sich durch Interaktion verändert.

Warum?

Die Grundlagen dieses Projekts gehen auf zwei Ausstellungen im Jahr 2021 zurück. Bei der Ausstellung Comeback to the Future zeigte ich die interaktive Installation Corona Conform Contact, bei der sich die Besucher_innen durch eine Kunststoffwand und Gummihandschuhe sicher näher kommen konnten. Für das House of losing Control auf der Vienna Art Week erweiterte ich die Installation durch eine 4-Kanal-Videoinstallation. Es wurden dort in Echtzeit 10 pornographische Videos miteinander vermischt und verfremdet. Die Inhalte wurden nurmehr erahnbar, abstrahiert und so zu Visuals an Wänden und Decke. Visuals und Sounds wurden in Echtzeit erzeugt, jedoch gesteuert durch Zufallsgeneratoren.

Durch mehrere Ausstellungen wurde dies nun erweitert über im Raum verteilte Sensoren, nachhaltig konzipierte, größere Membranwände, Kameras und interaktive Sextoys.

Während der Ausstellungen wurde die Installation als performativer Raum

Dies wird weiterhin erweitert und verfeinert.

Beschreibung

Action and Interaction wird eine raumfüllende, begehbare, benutzbare, interaktive Rauminstallation mit 4-Kanal-Video und 8-Kanal Sound. Die Besucher_innen werden Teil der Installation, können sich in einem Parcours mit Handschuhen berühren. Der Raum ich durchzogen von feinem Nebel. Auf vier Projektionsflächen werden verfremdete und vermischte Videos projiziert. Die Videos sind teilweise voraufgezeichnet und werden teilweise live im Raum aufgenommen. Durch die Bewegung im Raum, durch Veränderungen der Luftfeuchtigkeit, des Luftdrucks und der Temperatur wird die Art, welche Videosignale wie angezeigt und wie verfremdet werden beeinflusst. Auch der Sound wird durch verschiedene Sensorwerte beeinflusst. So entsteht ein interaktiver Raum, ein begehbares Instrument und ein Happening-Space.
Das Projekt Action and Interaction bricht die Grenzen zwischen Besucher_innen und künstlerischem Objekt, zwischen Raum und Arbeit, zwischen Aufzeichnung und Live-Video, zwischen Fehler, Störung und Kunst sowie zwischen realem und interaktiven Raum auf. Es besteht sogar die Möglichkeit die Installation räumlich getrennt über mehrere Orte verteilt und durch das Internet verbunden miteinander interagieren, einander beeinflussen zu lassen.
Das Projekt wird über mehrere Ausstellungen hinweg weiter entwickelt und erweitert.

Details

Die Installation besteht aktuell aus 4 Wänden aus Stahlrohren (1,4×2,4m), die mit halbtransparenten PVC-Membranen bespannt sind. In jede dieser Membranen sind jeweils 8 lange Latexhandschuhe (4 pro Seite) eingefügt, die es ermöglichen die Person auf der anderen Seite zu berühren. In der Mitte jeder Membran befindet sich eine Öffnung. Diese Öffnung soll weitergehenden Körperkontakt ermöglichen, ist jedoch von beiden Seiten mit einer Abdeckung verschlossen. Ein Kontakt ist also nur einvernehmlich möglich, wenn die Öffnung von beiden Seiten geöffnet wird. Da die Membranoberfläche halbtransparent ist eignet sie sich für Videoprojektionen von beiden Seiten.

Zusätzlich gibt es Wände, die mit Membranfolien ohne Handschuhe versehen sind und es so ermöglichen flexibel ein Labyrinth im Raum aufzubauen. Mit vier Videoprojektoren werden die Membranwände angepasst an die räumlichen Gegebenheiten mit der vierkanal-Videoprojektion bespielt. Die Audioinstallation besteht aus 8 Lautsprechern, die flexibel im Raum verteilt und an der Installation angebracht werden können. Durch die im Raum verteilten Sensoren werden die projizierten Bilder und der Sound beeinflusst. So werden beispielsweise verschwommene Projektionen schärfer, wenn die betrachtende Person sich nähert. Auch an einzelnen Handschuhen sind Sensoren angebracht, die die Bewegung erfassen und so den Sound und das Bild beeinflussen können.

In der Installation befinden sich auch ein Dildo und ein Vibrator. Der Vibrator wird über Funk angesteuert, wenn der Dildo bewegt wird. Es handelt sich dabei um eine Technologie, die für Online-Sexarbeit sehr verbreitet ist.

Hinter einzelnen Membranwänden befinden sich in schwarze Folie verpackte Sitzsäcke, welche dem Raum eine zusätzliche einladende Komponente hinzufügen.

In der Installation sind an mehreren Orten Kondome, Lecktücher, Einweghandschuhe, Gleitcreme und Desinfektionsmittel drapiert und stehen den Besucher_innen auch zur Verwendung oder Mitnahme zur Verfügung.

Auch Seile liegen im Raum bereit um den Besucher_innen ein einvernehmliches, performatives Erlebnis zu ermöglichen.

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